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Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände
Bd. 1. A - Boy. 1824
http://books.google.com/books?id=sTFCAAAAcAAJ
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
Bd. 2. Br - Cz. 1824
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Bd. 3. D - F. 1824
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Bd. 4. G - H. 1824
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Bd. 5. I - L. 1824
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Bd. 6. M - N. 1824
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Bd. 7. O - Q. 1824
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Bd. 8. R - Seer. 1824
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http://books.google.com/books?id=9AkXAAAAYAAJ
Bd. 9. Seetz - Tiz. 1824
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http://books.google.com/books?id=vyxCAAAAcAAJ
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Bd. 10. To - Z. 1824
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Bd. 11,1. A - Cz. Nebst Anhang. 1822
http://books.google.com/books?id=gS1CAAAAcAAJ
http://books.google.com/books?id=hQxCAAAAcAAJ
http://books.google.com/books?id=qwUXAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=BCdbAAAAQAAJ
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Bd. 11,2. D - J. Nebst Anhang. 1824
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http://books.google.com/books?id=ny1CAAAAcAAJ
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Bd. 12,1. K - R. Nebst Anhang. 1825
http://books.google.com/books?id=zSxCAAAAcAAJ
http://books.google.com/books?id=PyFCAAAAcAAJ
http://books.google.com/books?id=-QsXAAAAYAAJ
http://books.google.com/books?id=8iBCAAAAcAAJ
http://books.google.com/books?id=RjNCAAAAcAAJ
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Bd. 12,2. S - Z. Nebst Nachtr. 1826
http://books.google.com/books?id=azNCAAAAcAAJ
http://books.google.com/books?id=-AkXAAAAYAAJ
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
Supplementband für die Besitzer der sechsten und früheren Auflagen und der neuen Folge. Enthaltend die neuen und umgearbeiteten Artikel und die Zusätze der siebenten Auflage. 1829
http://books.google.com/books?id=cBlCAAAAcAAJ
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bs...
Wikipedia, dt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brockhaus_Enzyklop%C3%A4die
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Arnold_Brockhaus
Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 337-340; Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 622-627
http://www.deutsche-biographie.de/pnd120951231.html
Internet Portal "Westfälische Geschichte"
http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDa...
Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien 11 (1983), S. 5-41
Wikisource, dt.
http://de.wikisource.org/wiki/Brockhaus_Enzyklop%C3%A4die
Literaturhinweise:
"Es sind jetzt sieben und zwanzig Jahre, daß ein Werk zu dem Bücherbedarf der gebildeten Stände unserer Nation gehört, welches man das Conversations-Lexikon nennt. Anfangs berechnet auf die Wünsche gewöhnlicher Leser, erhob es sich erst nach sechszehn Jahren zu dem höheren Standpunkte, auf welchem es die geistige Bildung der neuesten Zeit, so wie sie in der Gesellschaft erscheint, in ihrer weiten Verzweigung zu umfassen erstrebte, um darnach ein Abbild der das öffentliche Leben durchdringenden Begriffswelt aufzustellen. Je näher das nach diesem Zwecke neu begründete Werk seinem Ziele kam, um so mehr verbreitete es sich in allen Classen der Gesellschaft. Doch sind es noch nicht sieben Jahre, als es zuerst in seiner vierten, und noch entschiedener, zwei Jahre später, in seiner fünften Auflage, eine Stelle in der Literatur der Nation errang, die es seitdem, trotz aller Anfeindungen, behauptet hat.
Jetzt erscheint die sechste Auflage unsres Lexikons, das, seiner ersten Anlage nach, binnen sieben und zwanzig Jahren gänzlich veraltet oder längst vergessen wäre, wenn nicht eine nunmehr sechszehn Jahre lang ununterbrochen fortgesetzte, achtmalige Ausbildung im Einzelnen, und fünfmal durchgeführte Umbildung im Ganzen, dasselbe stets erneuert und mit der letzten Gegenwart in Uebereinstimmung gebracht hätte.
Diese Erscheinung ist das Werk eines ausgezeichneten Mannes, des verstorbenen Buchhändlers Friedrich Arnold Brockhaus.
Wir halten es daher für angemessen, aus den verschiedenen Vorreden zu den fünf ersten Auflagen, insbesondre aus der zum ersten Drucke der fünften, im ersten Bande, S. VII bis IX, Leipzig, im Oktober 1818, unterzeichnet:
F. A. Brockhaus,
Eigenthümer und Herausgeber;
ferner aus der im zehnten Bande, S. XVII bis XXXIX, Leipzig, d. 15. April 1820, unterzeichnet:
Friedrich Arnold Brockhaus,
Ludwig Hain;
so wie aus der Nachschrift zu dem dritten Drucke der fünften Auflage im ersten Bande S. IX, Leipzig, den 1. Jul. 1821, und aus dem Schlußworte im zehnten Bande, S. XL. bis XLVIII, Leipzig, den 15. Nov. 1821; — beide unterzeichnet: F. A. Brockhaus, —
das Geschichtliche von der Entstehung, von der Entwickelung der Grundidee, von dem äußern Fortgange und von dem Verfahren bei der Ausführung und wiederholten Erneuerung des Conversations-Lexikons hier zusammenzustellen.
Die erste Idee zu unserm Werke wurde um das Jahr 1796 von dem nun verstorbenen Dr. Löbel gefaßt. Er sagt darüber in der Vorrede zur ersten Auflage Folgendes:
„Vor dreißig, vierzig Jahren, als im Allgemeinen größtentheils nur eine gewisse Gattung von Kenntnissen, nämlich die politischen, Gegenstand der Conversation war, mochte Hübner's Zeitungs- und Conversations-Lexikon mehr als hinreichend seyn, das erwähnte Bedürniß zu befriedigen; allein zu einer Zeit, in welcher eine Menge Gegenstände aus den verschiedensten Wissenschaften in das gesellige Gespräch eingedrungen sind, hat sich der Begriff der Conversation mit dem Gebiete derselben gar sehr erweitert. Zu einer Zeit, in welcher ein allgemeines Streben nach Geistesbildung, wenigstens nach dem Scheine derselben (zugleich die Ursache und die Folge der immer mehr sich verbreitenden Annäherung der Geschlechter und Stände in ihren Begriffen an einander), das Weib wie den Mann, den Nichtgelehrten wie den Gelehrten in einen gemeinschaftlichen Conversations-Kreis führt, in welchem man gewisse Begriffe und Kenntnisse bei einem jeden schon aus Höflichkeit voraussetzt, deren Mangel zwar nicht selten Statt findet, aber doch ohne Scham nie verrathen wird; zu einer solchen Zeit muß ohne Zweifel ein dem gegenwärtigen Umfange der Conversation angemessenes Wörterbuch für dieselbe mehr als jemals nothwendig und nützlich seyn. — Mit der Conversation hält, wenigstens bei dem männlichen Geschlechte, die Lecture gleichen Schritt; nur daß der Schriftsteller bei seinen Lesern noch mehr Begriffe voraussetzen zu dürfen glaubt, als es bei der Conversation der Fall ist."
„Indem wir es versucht haben, durch gegenwärtige Erklärung der in das gemeine Leben übergegangenen wissenschaftlichen Kenntnisse und Begriffe die Theilnahme an einer lehrreichen Unterhaltung und zu gleicher Zeit die Benutzung schätzbarer Schriften zu erleichtern, haben uns im Allgemeinen folgende Grundsätze vorgeschwebt: erstlich mit sorgfältiger Vermeidung der Einseitigkeit uns so viel als möglich über alle gemeinnützige Zweige des menschlichen Wissens zu verbreiten, zweitens aber aus diesen verschiedenen Kenntnissen blos das Gemeininteressante herauszuheben, wovon vorzüglich im gemeinen Leben die Rede ist. Dieser zweite Gesichtspunkt enthält zugleich die Ursache, warum aus einer Wissenschaft mehr, aus der andern weniger Begriffe ausgehoben sind."
„Der Zweck eines solchen Wörterbuchs kann auf keinen Fall der seyn, vollständige Kenntnisse zu gewähren; es wird vielmehr dieses Werk — welches eine Art von Schlüssel seyn soll, um sich den Eingang in gebildete Cirkel und in den Sinn guter Schriftsteller zu öffnen — aus dem weitschichtigen Gebiete der Geographie, Geschichte, Mythologie, Philosophie, Naturlehre, der schönen Künste und andern Wissenschaften, blos diejenigen Kenntnisse enthalten, welche ein jeder als gebildeter Mensch haben muß, wenn er an einer guten Conversation Theil nehmen und ein Buch lesen will, wiefern gewisse wissenschaftliche Begriffe unter den Begriffen des gemeinen Lebens das Bürgerrecht erlangt haben."
Nach diesen Zwecken und Ansichten hatten Dr. Löbel und seine Mitarbeiter nicht ohne Geschick die Ausführung des Werks in seiner ersten Auflage unternommen und einige Bände durchgeführt, als Erstern der Tod übereilte und die Fortsetzung in weniger geübte Hände kam. Ueberdies wirkte sehr nachtheilig auf das Ganze, daß dem damaligen Verleger hinlängliche Geldkräfte fehlten, um die Vollendung zu beschleunigen. Es waren daher, nach eilf Jahren, als das Werk im J. 1807 durch Ankauf des Verlagsrechts in die Hände des Buchhändlers Friedrich Arnold Brockhaus kam, erst fünf Bande, jeder 36 bis 40 Bogen stark, fertig. Der nunmehrige Eigenthümer ließ es vor allen Dingen seine Sorge seyn, die erste Auflage zu vollenden, was auch in zwei Jahren geschah, während welcher der sechste (und letzte) und zwei Supplementbände erschienen.
Wie unvollkommen unter so störenden Umständen das Conv. Lex. auch in seiner ersten Gestalt erscheinen mußte, so bewies doch der Beifall, welchen ihm dessen ungeachtet das Publicum schenkte, deutlich genug, daß das Bedürfniß eines Hülfsmittels, wie es hier dargeboten worden, vorhanden sey.
Im J. 1812 ward eine neue Ausgabe nöthig. Damit beginnt die gänzliche Umbildung und die höhere Bedeutung des Conversations-Lexikons, dessen Seele und Lebenskraft der Herausgeber, F. A. Brockhaus, eilf Jahre lang, bis zu seinem Tode, geblieben ist. Weil sich nämlich nicht sogleich ein Redacteur, wie ein Werk dieser Art ihn erheischt, für die Leitung desselben finden wollte, so stellte sich der Verleger, seine Kraft und sein Urtheil dabei versuchend, selbst und allein an die Spitze der neuen Unternehmung. Ihm schwebte dabei die Idee vor, ein Werk zu liefern, das nicht für einzelne Personen der Gesellschaft, sondern für Alle und Jeden auf einer gewissen Stufe der Bildung passend und anziehend seyn, das sich zwar allenthalben vom Gemeinen entfernen, aber sich auch eben so sehr durch einfache, klare und zweckmäßige Behandlung empfehlen sollte. Schon war unter seiner alleinigen Leitung der erste Band dieser zweiten Auflage erschienen, und der zweite bis zur Hälfte vollendet, als er Herrn Dr. Ludwig Hain zum Mitredacteur annahm. Seit diesem Zeitpunkte haben Beide der Unternehmung, bis zur Vollendung des ersten Drucks der fünften Auflage im April 1820, vereint vorgestanden.
So leicht es einzusehen war, daß die Grundsätze der ersten Redaction unter dem Dr. Löbel, welche sich auf den Standpunkt des gemeinen Lebens gestellt hatte, nicht mehr befolgt werden konnten, da die Ansprüche desjenigen Publicums, für welches das Buch zunächst bestimmt war, seit 1796 in einem hohen Grade sich gesteigert hatten: so schwer war die Aufgabe, nach welchen Grundsätzen die neue Redaction verfahren sollte, praktisch zu lösen. Die vorige Redaction hatte sich darauf beschränkt, aus dem Gebiete der Geographie, Geschichte, Mythologie, Naturlehre und der schönen Künste diejenigen Gegenstände auszuwählen, von welchen sie annahm, daß sie für den Kreis ihrer Leser, den sie aber sehr niedrig gezogen hatte, paßten. Die neue Redaction fand dieses Ausgewählte durchaus unzureichend, und, auf dem jetzigen Standpunkte der Gesellschaft und der Wissenschaft, nur selten noch brauchbar. Das Vorhandene erforderte also zuerst Erweiterung und meistentheils eine durchaus neue Bearbeitung. Außerdem glaubte die jetzige Redaction vor Allem die Biographie sehr erweitern und auf lebende merkwürdige Zeitgenossen — in so fern diese in der Literatur oder der Welt zu den sogenannten public Characters gehören — ausdehnen zu müssen; nicht minder glaubte sie aus dem Gebiete der Politik und Diplomatik, der neuesten Zeitgeschichte, der Staatswirthschaft, der Religionsphilosophie, der classischen und der modernen europäischen Literatur, der Archäologie, der Anthropologie und populairen Medicin, der Mathematik, den Natur-, Handels- und Kriegswissenschaften, und selbst der Jurisprudenz die wichtigsten Gegenstände, welche zu der mündlichen Unterhaltung oder Lecture für höher gebildete Cirkel oder Individuen sich eignen konnten, auf eine angemessene, zwar einfache, jedoch nie zum Gemeinen herabsinkende, immer den neuesten Standpunkt bezeichnende Weise abhandeln zu müssen.
So schwierig die so gefaßte Aufgabe schon an und für sich war, so wurde sie es dadurch noch mehr, daß sie in einer kleinen Bändezahl gelöst werden mußte; daß ferner eine Bereinigung über die Artikel, welche man zu geben habe, kaum möglich war, wenn man auf die großentheils sich widersprechenden Forderungen jedes Einzelnen Rücksicht nehmen wollte; daß endlich das Ganze in einer möglichst kurzen Zeit ausgeführt werden mußte, wenn es harmonisch ausfallen, und wenn dem Fehler aller ähnlichen seitherigen Wörterbücher und Encyklopädien, deren Anfang nirgends zum Ende und kaum zur Mitte paßte, wodurch nothwendig ihre Brauchbarkeit sich verminderte, begegnet werden sollte. Ueberdies glaubte der Unternehmer, dem Werke einen so niedrigen Preis geben zu müssen, daß es Jedem, der seiner intellectuellen Cultur nach, zu den gebildeten Ständen gehört, zugänglich sey.
Man wird zugestehen, daß Muth und Vertrauen zu sich selbst und zum Publicum, Kenntniß der Welt, der Zeit und der Literatur, und eine große Thätigkeit und Ausdauer dazu gehörten, um mit den beschränkten Mitteln, die damals dem Unternehmer zu Gebote standen, an die Lösung dieser so gestalteten Aufgabe zu gehen, zumal in der bedenklichen Zeit von 1812, der zwei Kriegsjahre folgten, die für literarische Unternehmungen nirgends günstig waren und Alles doppelt erschwerten.
Als nun zur Ausführung geschritten wurde, bestimmte der Herausgeber die Bändezahl der zweiten Auflage Anfangs wieder auf acht, in der Folge jedoch, bei dem so sehr erweiterten Plane des Werks, auf zehn Bände; zugleich verstärkte er, aus demselben Grunde, diese Bände von 36 nach und nach bis auf 60 und mehr Bogen; auch ward von ihm eine solche raumbenutzende Einrichtung des Drucks gewählt, daß der Bogen noch einmal so viel faßte, als früher.
Die Aufgabe, das ganze Werk in etwa zwei Jahren zu vollenden und ihm dadurch die erforderliche Einheit zu geben, gehörte zu den schwierigsten, wie nur derjenige ganz beurtheilen kann, der sich je mit der Redaction literarischer Werke, die mit Hülfe vieler Mitarbeiter und nach alphabetischer Ordnung zusammenzustellen sind, beschäftigt hat. Dessenungeachtet würde die Forderung, mit dem Ganzen in ein Paar Jahren fertig zu werden, wohl gelöst worden seyn, wenn nicht erstlich jene Kriegsjahre und dann der Beifall des Publicums selbst störend darauf eingewirkt hätten. Erstere unterbrachen den Briefwechsel mit den Mitarbeitern oft Wochen, ja Monate lang, so daß in dieser Zeit die Redactoren, obendrein durch tägliches Kriegsgetümmel gestört und gehemmt, sich fast allein mit ihren eignen Kräften und Materialien zu helfen suchen mußten. Späterhin aber nahmen die stets nöthigen neuen Drucke, erst einzelner Bände und dann zu wiederholten Malen des Ganzen, die Aufmerksamkeit und die Zeit der Redactoren so sehr in Anspruch und beschäftigten in gleichem Grade die Pressen so sehr, daß die Förderung der Hauptfortsetzung nothwendig darunter leiden mußte. Dennoch wurde die zweite, dritte und vierte Ausgabe in zehn Bänden, welche das Sechsfache der ersten Ausgabe in sich faßten, in Zeit von sechs Jahren vollendet, während die erste allein dreizehn Jahre bedurft hatte.
Zugleich erhielt das Geschäft selbst in seiner ganzen Ausbreitung einen bestimmtern und rascheren Gang, so daß die fünfte Auflage in zwei Jahren zu Stande kam und achtzehn Monate nach ihrer ersten Ankündigung erschien. Es wurden nämlich die ersten fünf Bände am 1. Nov. 1818, die drei folgenden am 1. Aug. 1819, und die beiden letzten am 25. Apr. 1820 ausgegeben. Als sich diese Auflage aber schon binnen Jahresfrist vergriffen hatte, so veranstaltete der Herausgeber einen neuen, verbesserten Abdruck aller zehn Bände, von welchen die ersten fünf am 1. Marz 1820, und die letzten fünf am 30. Sept. 1820 vollendet wurden. Dieser erste Nachschuß vergriff sich abermals innerhalb eines Jahres, und es ward ein zweiter, verbesserter Nachschuß, oder der dritte Abdruck der fünften Auflage, nothwendig. Dieser erschien d. 15. Nov. 1821.
Doch schon im Sommer 1822 zeigte sich's, daß auch der dritte Abdruck bald verkauft und ein vierter nothwendig seyn würde. Die zweimalige Durchsicht der fünften Auflage aber, hatte den Herausgeber überzeugt, daß einzelne Nachbesserungen den Hauptcharakter des Werks, die geistige Bildung der Gesellschaft, der Gegenwart getreu darzustellen, nicht mehr festhalten könnten. Binnen fünf Jahren waren viele Gegenstände, welche früher die Gesellschaft beschäftigten, aus dem Kreise des öffentlichen Lebens verschwunden, andre hatten an Bedeutung und Einfluß verloren, noch andre eine wesentliche Umbildung erfahren, dagegen waren ältere Gegenstande wiederum in die Gegenwart eingetreten, und eine Menge neuer Gegenstände und Ansichten hatten sich aus dem Schoße eines rastlos thätigen, alle gebildete Stände und Völker durchdringenden Lebens entwickelt. Daraus folgte, daß viele Artikel in der fünften Auflage veraltet, andere zu ausführlich, wiederum andere zu kurz oder nicht gründlich abgefaßt waren, und daß eine Menge alter und neuer Gegenstände darin fehlten, die eine besondere Wichtigkeit in den letzten Jahren erlangt hatten. Es galt die Aufgabe, das Bleibende und Feststehende in der Masse des in das Leben eingedrungenen Wissens abzusondern von dem, was die neueste Zeit Bewegliches gestaltete und ausbildete; zugleich aber auch die wichtigern Gegenstände, von denen eine dürftige Kenntniß keinem Gebildeten genügt, umfassender und erschöpfender darzustellen, insbesondre das Fach der Biographie, wofür sich die sichersten Nachrichten immer reichlicher darboten, zu erweitern, weil von dem Leben und Wirken ausgezeichneter Männer, die man darum mit Recht das Salz der Erde nennt, zunächst doch Alles ausgeht, was die Gegenwart bewegt und die Zukunft vorbereitet.
Nachdem der Herausgeber und nunmehrige alleinige Redacteur des Werkes dies Alles sorgfältig erwogen hatte, gab er seinen ersten Gedanken, einen vierten Abdruck der fünften, zum Theil veralteten Auflage zu veranstalten, diese durch einen Supplementband zu ergänzen und in einzelnen Artikeln umzuarbeiten, als eine halbe und darum untaugliche Maßregel auf. Dagegen entschloß er sich 1) zu einer zeitgemäßen Umbildung des Werks, in Hinsicht auf Inhalt und Form, das als ein Gesammtmagazin des Wissenswürdigen für die gebildeten Stände der Gesellschaft, den Kern aller Lebensbildung und das Bleibende in der Masse des dazu nöthigen Wissens, so viel als möglich enthalten sollte; 2) zu der Herausgabe einer Neuen Folge des Conv. Lex. in zwei Bänden, welche das in dem öffentlichen Leben neu sich Gestaltende und Fortbildende zu beschreiben, Hauptgegenstände umfassend darzustellen und das biographische Fach dem Zeitinteresse gemäß zu erweitern, bestimmt war.
So entstand seit dem September 1822 bis zu dem Ende des Novembers 1823 die sechste neue Auflage des Hauptwerks in zehn Bänden, und seit dem 1. März 1822 bis zum Mai 1823 erschienen die ersten drei Lieferungen der Neuen Folge. Allein mitten unter diesen, den ganzen Reichthum seines Geistes und die volle Kraft seiner seltenen Thätigkeit in Anspruch nehmenden Arbeiten, warf eine lebensgefährliche Krankheit den Herausgeber drei Monate lang im Winter 1823 auf das Krankenlager, und kaum war er wiederhergestellt, so entriß ihn, am 20. August 1823, der Tod seiner Familie, seinen Freunden und — der Literatur, die er auf die vielfachste und erfolgreichste Art, nach großartigen Ansichten und achtungswerthen Grundsätzen, mit selbständiger Einsicht und Kraft, besonders in den letzten zehn Jahren seines Lebens, obgleich sehr angefochten, dennoch standhaft und muthvoll befördert hatte.
Nach seinem Tode konnte der schon fast bis zum Schlusse gediehene Druck der sechsten Auflage, der von ihm veranstalteten und geleiteten Umbildung des Ganzen gemäß, leicht vollendet werden; doch haben mannichfache Hindernisse den Schluß dieser sechsten Auflage bis Ende November hingehalten. Auch gerieth die Vorbereitung der noch rückständigen fünf Lieferungen der Neuen Folge in's Stocken. Allein die Verlagshandlung, welche, nach dem letzten Willen ihres Gründers, F. A. Brockhaus, noch einige Jahre lang, unter der bisherigen Firma, ungetheilt fortgeführt werden soll, hat bereits Anstalten getroffen, daß nicht nur die innere Ausbildung der sechsten Auflage in dem Geiste ihres Urhebers fortgesetzt, sondern auch die Vollendung der Neuen Folge von einem sachkundigen Gelehrten geleitet wird.
Nach diesem Bericht von der Entstehung, von der Entwickelung der Grundidee und von dem äußern Schicksale des Conv. Lex., ist es unsere Pflicht, dem Publicum auch von dem Verfahren der Redaction bei der Ausführung des Plans und bei der mehrmaligen innern Aus- und Umbildung des ganzen Werks genaue Rechenschaft abzulegen.
Bei der Ausführung übernahm F. A. Brockhaus, als Hauptredacteur, außer dem Geschäftlichen und Technischen, die äußere Leitung des Ganzen im Allgemeinen; er zunächst bezeichnete die aufzunehmenden Artikel, wählte die Mitarbeiter, vertheilte die Arbeiten unter sie, deutete Quellen und Materialien dafür an, die er großentheils selbst anschaffte, und unterhielt einen lebhaften Briefwechsel über die nach seiner Ansicht aufzufassenden Gesichtspunkte. Daß aber der Herausgeber die aufzunehmenden Artikel in letzter Instanz selbst bestimmte, schien darum nothwendig, weil es nur sachverwirrend gewesen wäre, sich darüber viel mit Andern zu berathschlagen. Indem Jeder sein Fach herausgehoben wissen wollte, der Theolog, Jurist, Mediciner, Philolog, Militair, der Kaufmann, der Landwirth, der Politiker, machte jeder in seiner Art andere Anfoderungen, und es blieb für die beiden Redactoren nichts übrig, als sich dabei am Ende ihrem individuellen Tacte zu überlassen, zwar alle darüber laut werdende Stimmen zu hören, jedoch nur dem zu folgen, was ihnen die eigne Beachtung der Welt, der Literatur und der Wissenschaft darüber anrieth.
Bei neuen Auflagen hingegen verglich der Herausgeber und Hauptredacteur die von wohlwollenden Freunden eingegangenen Bemerkungen, und beachtete vor Allem die Zeit und ihre Erscheinungen mit Sorgfalt und mit Rücksicht auf die für das Werk daraus sich ergebenden Gegenstände. Außerdem hatte er die höchste Aufmerksamkeit auf die gesammte europäische Literatur gerichtet, und sobald die Unterstützung des Publicums, es zuließ, ward jedes neue Werk, welches Ausbeute für das Lexikon hoffen ließ, angeschafft. Nicht blos die deutschen, sondern auch fast alle wichtigern ausländischen Zeitschriften wurden in Beziehung auf das Werk von ihm durchlaufen und aus ihnen Alles angemerkt, was für dasselbe passend oder näherer Erwägung werth schien. Er nahm ferner die von den Mitarbeitern eingehenden Artikel in Empfang und besprach sich über ihre Aufnahme nach Inhalt, Form und Umfang mit dem zweiten Redacteur, Dr. Ludwig Hain. Eigenen Ausarbeitungen unterzog er sich dagegen selten, und nur im Fache der neuesten Zeit- und Literar-Geschichte und Biographie. In letzterer übernahm er jedoch bei der vierten und fünften Ausgabe die letzte Durchsicht. Eine große Tätigkeit, ein besonders auf das Praktische gerichteter Blick, eine allgemeine encyklopädisch-literarische Bildung, ein vielbewegtes Leben, bedeutende Reisen, Kenntniß der neuern Sprachen und der neuern europäischen Literatur, verbunden mit einem lebendigen Eifer für Alles, was Kunst und Literatur und deren Förderung betrifft, machten ihn zur Leitung dieser nicht für die Schule, sondern für die Welt bestimmten Unternehmung vielleicht vor vielen Andern geschickt. Denn, indem er die Schule, als Verleger bedeutender wissenschaftlichen Werke und Zeitschriften, insbesondre als Herausgeber und Redacteur des Hermes, stets vor Augen hatte, die Welt aber, als Herausgeber und Redacteur der deutschen Blätter, der Zeitgenossen, des Literarischen Conversations-Blattes *) und der Urania, prüfend beobachtete, stand er gleichsam in der Mitte zwischen beiden, was auf die Ausbildung des Conv. Lex. und auf die sichere Grundlegung der Neuen Folge desselben den wichtigsten Einfluß haben mußte.
Die innere Leitung im Ganzen und im Einzelnen, mithin die eigentliche Redaction der Artikel, hatte dagegen der zweite Redacteur. Ihm lag es zunächst ob, in die vielen Hunderte der aus jeder Wissenschaft gewählten Artikel eine gewisse Uebereinstimmung zu bringen, die Lücken derselben anzugeben, die Verweisungen anzuordnen und die Wiederholungen auszumerzen. — Wo sich nach gedruckten Hülfsmitteln Artikel entwerfen oder bearbeiten ließen, faßte er dieselben in der Regel selbst ab. Die Beiträge fremder Mitarbeiter wurden, nach vorgängiger Berathung darüber mit dem Herausgeber, von ihm stylistisch und materiell geprüft und nach Befinden dem Zwecke des Werks gemäß umgebildet. Bei neuen Drucken und Auflagen machte er auf die in Verbindung stehenden Artikel aufmerksam und suchte durch Verweisungen und Zusammenziehungen den Raum zu gewinnen, an welchem es immer gebrach, da die Masse der zur Aufnahme sich eignenden Artikel täglich wuchs.
An Materialien für den eigenen Gebrauch, wie auch für die Mitarbeiter wurde nach und nach Alles angeschafft, was die Ausführung unterstützen konnte. Die Hülfsmittel, die sich in der deutschen Literatur fanden, glauben wir übergehen zu können, da ihre Aufzählung zu weit führen würde. Von den ausländischen wollen wir wenigstens einige nennen. So haben der Redaction die englischen Encyklopädien, als die Encyclopaedia britannica mit Napier's reichhaltigen Supplementen - Brewster's Edinburgh Encyclopaedia mit ihren Supplementen - the Metropolitan Encyclopaedia - Nicholsons's Encyclopaedia - und Gregory's Encyclopaedia viele Dienste geleistet; ein Gleiches gilt von dem Edinburgh Gazetteer, den beiden biographical Dictionaries von Aikin und Chalmers, dem trefflichen Annual Register von Stockdale, den Monthly, Edinburgh and Quarterly Reviews, den Monthly and New monthly Magazines, den Annual Biography and Obituary, und den Public Characters of all Nations, welche Werke, nebst vielen andern dieser Sprache, stets vollständig zur Hand waren. Von französischen Werken benutzte die Redaction insbesondere Bayle's reichhaltiges Werk, die d'Alembert'sche Encyklopädie, die Biographie universelle, das Dictionnaire historique, das Dictionnaire des Sciences médicales, das Dictionnaire des hommes vivans, die Brüsseler Galérie des Contemporains, den vollständigen Moniteur, das Annuaire historique, die Tablettes universelles, die Biographie nouvelle des Contemporains von Arnault, Jay, Jouy u. A., und außerdem Vieles, was die ältere und neueste französische Literatur darbot. Auch die ältere und neuere italienische und holländische Literatur blieb nicht unbeachtet und unbenutzt.
Nicht so leicht als bloße Materialien waren thätige, einsichtsvolle, kenntnißreiche und den Zweck des Conv. Lex. stets berücksichtigende Mitarbeiter zu finden; indessen wurde die Unternehmung auch darin begünstigt. Gleichwohl gehörte die unermüdliche Thätigkeit beider Redactoren dazu, um die unglaublichen Schwierigkeiten zu überwinden, die mit der Zusammenstellung eines solchen Werks verbunden sind, welches der Ordnung des Alphabets folgt und zu welchem man einer großen Anzahl von fremden, durch ganz Deutschland zerstreuten Mitarbeitern bedarf. Ein einziger ausbleibender wichtiger Artikel kann die ganze Unternehmung aufhaltend Es kommt hinzu, daß auch der regsamste Eifer der Thätigsten nach Verlauf einiger Zeit in der Regel zu erkalten pflegt, daher nur wenige Mitarbeiter mit den Redactoren die ganze Bahn durchmessen haben. Insbesondre ward das Redactionsgeschäft dadurch erschwert, daß nur zu häufig einzelne, sonst schätzbare, Mitarbeiter, statt dem Zwecke des Lexikons angemessener kurzen und bündigen Artikel, ganze Abhandlungen oder doch viel zu weit ausgesponnene Artikel einschickten, die entweder völlig unbrauchbar waren, oder erst wieder eine eigene, Zeit kostende Bearbeitung foderten, oder auch wohl im Gedränge der Arbeit ganz aufgenommen werden mußten, wodurch öfters ein Uebelstand eingetreten ist, dem die Redaction jedoch bei spätern Drucken durch Abkürzungen abzuhelfen gesucht hat. - Die größte Bedenklichkeit und Schwierigkeit fand sie aber Anfangs, besonders für Deutschland, in der Auffindung von biographisch-charakteristischen Notizen über unsere eigenen Zeitgenossen, die in den Welthändeln und in der Literatur zu den public Characters gehören. Auch bei der größten Mühe, die sich der Herausgeber desfalls gegeben, war ihm dennoch nicht Alles darin so gelungen, wie er gewünscht hatte, und sein Werk bot auch in der fünften Auflage in dieser Hinsicht noch sehr viele ihm nicht unbekannte Lücken dar.
Um so dankbarer nannte er in der Vorrede zur fünften Auflage die Namen derjenigen Mitarbeiter, welche an der zweiten, dritten, vierten und fünften Auflage Theil genommen hatten. Da jedoch die meisten Artikel der früheren Drucke eine gänzliche Umbildung erfahren haben, so läßt sich der ursprüngliche Antheil ihrer ersten Verfasser an denselben hier nicht mehr durch ihre Chiffern bezeichnen, obschon, bei den Artikeln selbst noch viele Chiffern beibehalten worden sind; noch weniger können sie selbst deshalb in irgend einer Art verantwortlich seyn.
Hier folgen die Namen unserer Mitarbeiter, soweit die Nennung derselben uns zugestanden worden ist; einige derselben haben erst Beiträge zur sechsten Auflage geliefert. [...]
[...] Außerdem erhielt der Herausgeber eine große Anzahl einzelner Beiträge, die er dankbar benutzte. So lieferte zu der fünften Auflage ein deutscher Reisender, der Italien erst vor kurzem besucht hatte, eine ganz neue Bearbeitung der wichtigsten, Italien betreffenden Artikel mit besonderer Rücksicht auf Kunst und Literatur. Dagegen mußte die Redaction zahllose Erinnerungen wegen fehlender Artikel unbeachtet lassen, wollte sie anders nicht von dem Plane des Werks ganz abweichen und die eigenthümliche Grundlage desselben vernichten. Ihr Hauptgeschäft war, die gesammten Materialien möglichst in Uebereinstimmung zu bringen, viele Artikel theils abzukürzen, theils zu erweitern, theils neu abzufassen, je nachdem es das Bedürfniß des Werks nach ihren gesteigerten Ansichten zu erfordern schien; verhältnißmäßig sind daher nur wenig Artikel der vierten Auflage in der fünften ganz unverändert geblieben. So ward durch möglichste Gedrungenheit des Vortrags, durch Weglassung des mehrmals Gesagten und dadurch, daß im Durchschnitt jeder Band der fünften Auflage um sechs Bogen stärker gemacht wurde, für mehr als 2000 neue Artikel Raum gefunden, bei deren Wahl und Bestimmung die Redaction auf dem ganzen Felde des menschlichen Wissens nachforschte, insbesondere aber die neueste Zeit und was in ihr besonders anspricht und zu Gegenständen der höhern Unterhaltung gehört, beachtete. Um jedoch in Hinsicht der geographischen Artikel falschen Beurtheilungen zu begegnen, muß hier noch Folgendes bemerkt werden. Der Plan des Werks erlaubte nicht, in denselben vollständig zu seyn. Es wurden daher in der fünften Auflage eine Menge Ortsbeschreibungen ganz weggelassen, die beibehaltenen oder neu hinzugekommenen geographischen Artikel aber um so vollständiger behandelt. Diese betrafen jetzt, außer den souverainen Staaten, nur solche Länder, Provinzen und Städte, die sich durch höhere Wichtigkeit oder sonst eine merkwürdige Eigenthümlichkeit, durch daran geknüpfte Begebenheiten, durch Handel, durch Erzeugnisse der Natur oder Kunst u. dgl. auszeichnen. Zu manchen derselben erhielt der Herausgeber originale neue Ausarbeitungen aus den Orten und Gegenden selbst mitgetheilt (wie z. B. über Altona, Hannover, Cassel, Holstein u. s. w.); eine Anzahl neuer geographischer Artikel wurde auch, nach dem vortrefflichen Edinburgh Gazetteer, von der Redaction selbst abgefaßt. Die Hauptplätze Italiens haben an einem neuern Reisenden einen eben so geschmackvollen als unterrichteten Bearbeiter gefunden, wie die Art. Campagna di Roma, Florenz, Neapel u. a. zeigen.
Bei den biographischen Artikeln endlich nahm der Herausgeber, besonders für die denkwürdigen Personen aus der ältern Zeit, den Grundsatz an, daß er nur solche beibehielt, die sich durch ihre Individualität und ihre Stellung in der Welt- und Staatengeschichte auszeichnen.
Darf man nach dem Erfolge urtheilen, den unser Werk gehabt hat, so hat dieser das Verfahren des Herausgebers gerechtfertigt. Die ersten acht Bände der fünften, 12,000 Exemplare starken Auflage waren auf eine dem Unternehmer selbst höchst überraschende Weise in einem einzigen Jahre völlig verkauft, ehe noch der neunte und zehnte Band in dieser Auflage vollendet werden konnten. Noch mit der äußerst schwierigen Umarbeitung dieser beiden Bände beschäftigt, die erst Ende März 1820 beendigt wurden, konnte die Redaction sich nicht einer neuen Durchsicht des Ganzen unterziehen; es ward daher ein bloßer Nachschuß oder Abdruck von 10,000 Exemplaren veranstaltet. Auch dieser war innerhalb eines Jahres verkauft. Da nun der Herausgeber unmöglich einer neuen Ausgabe in der kurzen dafür bleibenden Zeit die erforderliche Sorgfalt widmen konnte, so bestimmte ihn dies, so wie der allgemeine Wunsch der zahlreichen Besitzer der beiden Drucke, einen zweiten Nachschuß (den dritten Druck also) in der Art unverändert zu lassen, daß demselben keine neuen Artikel beigefügt wurden. Dagegen faßte er die Idee auf, alles Merkwürdige aus der neuesten Zeit in einer Neuen Folge des Conv. Lex. in zwei Bänden gesammelt, aufzustellen, worüber am Schlüsse mehr gesagt werden soll. Jener zweite Nachschuß von abermals 10,000 Exemplaren ward zu Ende des Novembers 1821 fertig.
Beide Nachschüsse der fünften Auflage aber sind insofern unverändert geblieben, daß kein neuer Artikel aufgenommen und kein im ersten Drucke dieser Auflage befindlicher weggelassen wurde. Wohl aber sind alle der Redaction bekannt gewordene, oder von den mit der Durchsicht beauftragten Gelehrten bemerkte Irrthümer und falsche Angaben ausgemerzt und berichtigt, die geschichtlichen Artikel aber sämmtlich mit leichten Zügen bis auf die neueste Zeit fortgeführt worden. Da jedoch die Bogen aller drei Drucke sich darin ähnlich bleiben mußten, daß jeder mit demselben Worte und Satze anfing und endete: so konnte jede Verbesserung und Erweiterung nur dadurch errungen werden, daß auf demselben Bogen dafür anderweitig etwas gestrichen oder abgekürzt wurde. Von diesen Grundsätzen einer bloßen Revision war jedoch die Redaction bei dem dritten Abdruck der fünften Auflage darin abgewichen, daß sie glaubte, die politische Ansicht der Zeitverhältnisse wesentlich ruhiger auffassen zu müssen, als es bei den zwei ersten Drucken der fünften Auflage geschehen war. Sie bemühte sich daher, bei allen Artikeln, die mit der Politik und neuesten Zeitgeschichte in Verbindung stehen, so viel es den Zeitgenossen möglich, einen, rein historischen Standpunkt zu gewinnen.
Was sich auch hiergegen einwenden läßt, so glaubte die Redaction dennoch die Winke beachten zu müssen, welche ihr in einer trefflichen Beurtheilung unsers Werks in den Wiener Jahrbüchern, in Ansehung der von jedem Berichterstatter nie genug zu berücksichtigenden Worte: Sine ira et studio, gegeben worden sind. Denn bei einem in alle Classen der Gesellschaft eingedrungenen Werke, als es das Conv. Lex. ist, darf man allerdings von demselben in einer so bewegten Zeit, als es die unsrige ist, eher Beruhigung und Verständigung als Aufregung und Trennung erwarten, wie die Gegner unserm Werke in einzelnen Artikeln, indem sie freilich alles darin auf die Spitze gestellt, vorgeworfen haben. Ueberdies hat die Zeit selbst - immer die beste Lehrerin — seit 1819, wo (und zwar in dem so aufgeregten Herbste dieses Jahres) die fünfte Auflage zuerst vollständig erschien, über Vieles eine richtigere und unbefangenere Ansicht gegeben. Es wurde daher jeder Artikel der fünften Auflage, in welchem man eine leidenschaftliche oder einseitige Ansicht fand, völlig umgearbeitet, so daß schon in dem dritten Drucke durchaus eine ruhigere, oder eine rein historische Ansicht als vorherrschend wahrgenommen werden konnte. Nach demselben Grundsatze hat die Redaction die Bearbeitung der sechsten Auflage geleitet, ohne jedoch den Charakter des Rechts und der Wahrheit aufzugeben oder die Stimme der eigenen Ueberzeugung zu unterdrücken.
Eine nicht geringere Sorgfalt wurde bei jenem letzten Abdrucke der fünften Auflage auf alle Artikel gewandt, welche sich mit den religiösen Dogmen oder den kirchengeschichtlichen Ansichten der verschiedenen christlichen Confessionen beschäftigen. Die Redaction bemühte sich, aus jenen Artikeln Alles zu entfernen, was irgend eine derselben feindselig berühren könnte, ohne jedoch dabei den Charakter des Protestantismus zu verleugnen, oder die Ueberzeugung von göttlichen Dingen und kirchlichen Begriffen mit Lauheit zu betrachten. Aus derselben Achtung für religiöse Ueberzeugung hat der Herausgeber in der Neuen Folge des Conv. Lex. eine besondere Abtheilung den Dogmen und den kirchengeschichtlichen Ansichten der katholischen Kirche gewidmet und die Ausführung derselben einem Katholiken übertragen.
Dessenungeachtet hoffte der Herausgeber nicht, daß es ihm gelungen sey, durch seine vermittelnde Leidenschaftlosigkeit, den Beifall der verschiedenen, einander so schroff entgegenstehenden politischen und religiösen Parteien gewonnen zu haben. Wäre es ihm vielleicht mit keiner gelungen, so glaubte er dies für das beste Zeichen zu halten, indem es darthun würde, daß die Redaction mitten durch die Parteien hindurch ihren eignen, ruhigen und festen Gang genommen habe.
An der Redaction und Revision der beiden Nachschüsse zur fünften Auflage hat Hr. Dr. Ludwig Hain keinen Theil gehabt, so wenig als an der Redaction der Neuen Folge. Die Durchsicht des Hauptwerks in zehn Bänden für den ersten Nachschuß übernahm im Allgemeinen Hr. Prof. Hasse in Dresden, und in Beziehung auf sämmtliche naturwissenschaftliche Artikel Hr. Hofr. Dr. Nürnberger in Sorau. Das Verdienst der abermaligen Revision für den dritten Abdruck gehört allein dem Hrn. Prof. Hasse in Dresden.
Aus dem bisher Angeführten wird man jedoch keinesweges folgern, daß der Urheber dieses von ihm fünfmal erneuerten Werks je geglaubt, er habe die Aufgabe, die er sich zu lösen vorgenommen, wirklich vollständig gelös't. Diese Aufgabe ist an und für sich zu schwierig, um je erwarten zu können, daß sie ohne Fehl und Irrthum verwirklicht werden dürfte; sie verändert sich nach der Eigenthümlichkeit jedes einzelnen Menschen; endlich schreitet die Zeit so rasch und unaufhaltsam fort, und es treten fast täglich so bedeutende Veränderungen in allen Staats- und politischen Verhältnissen, in der Literatur und dem Gesammtgebiete aller Wissenschaften ein, daß das, was heute wichtig, neu und richtig war, oft schon in wenig Monaten veraltet und ungültig ist. Eben so schnell entstehen auch neue Interessen für früher unbeachtete oder gar nicht da gewesene Gegenstände. Dies Alles bewog den Herausgeber, wie schon oben gesagt worden ist, statt eines vierten Abdrucks der fünften, eine sechste Auflage des Conv. Lex. zu veranstalten. Er unterwarf daher als alleiniger Redacteur das Was, das Wieviel von jedem Gegenstande und die Sprachform des ganzen Werks einer durchgreifenden Musterung, wobei er folgendes Verfahren befolgte.
Er schied zuerst aus der Masse von ungefähr 12,600 Artikeln die veralteten und unwichtigen, so wie solche Artikel aus, die als bloße Worterklärungen in ein Wörterbuch gehören, das reine Nomenklatur gibt; zweitens wurden solche Gegenstände, die in den Hintergrund der öffentlichen Aufmerksamkeit getreten waren, kürzer dargestellt, andre dagegen, welche ein besonderes Interesse wieder erregt hatten, so wie neue Gegenstände, welche wichtig schienen, besonders aus den in der fünften Auflage noch nicht genug berücksichtigten Fächern der Kunstgeschichte, Naturwissenschaft, Archäologie und Rechtskunde, aufgenommen; drittens wurden neu abgefaßte Gesammtartikel zur Uebersicht großer Ideen, welche die Zeit bewegen und das Schicksal der Völker bestimmen, aufgestellt; viertens wurden eine Menge Artikel, für welche der Fortschritt der Wissenschaft und Kunst bis auf den Zeitpunkt des J. 1823 neuen Stoff gegeben hatte, vorzüglich solche, die durch die Zeitgeschichte, Staaten- und Länderkunde berichtigt oder bereichert worden waren, so wie mehrere, die nicht nach einem allgemeinen, sondern einem besondern Gesichtspunkte abgefaßt waren, theils gänzlich umgearbeitet oder neu verfaßt, theils ergänzt und fortgesetzt; sechstens wurden längere Artikel, insbesondre die historisch-statistischen, der leichteren Uebersicht wegen, in Abschnitte getheilt; siebentens wurde das ganze Werk, hinsichtlich der Richtigkeit, Angemessenheit, Kürze und Reinheit des Ausdrucks verbessert. Insbesondre unterzog sich Hr. Registrator Knolle in Braunschweig der mühevollen Durchsicht der Sprachform des ganzen Werks, und wir bezeugen ihm hier den Dank des verst. Herausgebers für die große Sorgfalt, welche er auf diesen wichtigen Theil gewandt hat.
Es ist nicht möglich, alle verbesserte, ergänzte, fortgesetzte und zum Theil umgearbeite Artikel dieser sechsten Auflage hier einzeln aufzuführen, oder die ausgemerzten anzuzeigen. In der Anmerkung nennen wir nur einige der neu hinzugekommenen oder neu abgefaßten Artikel und solche, die sehr wesentliche Zusätze erhielten, so daß sie fast als ganz neue Artikel anzusehen sind **).
Da sich auf diese Art der vierte Abdruck der fünften Auflage, dem Inhalte, wie der Form nach, wesentlich von dem dritten — was schon ein Blick auf Register und Seitenzahl zeigt, — unterschieden haben würde, so mußte ihn der Herausgeber als eine neue, folglich als die sechste Auflage des in seiner auch hier festgehaltenen Grundform bewährt erfundenen Conversations-Lexikons dem Publikum vorlegen. Diese Nothwendigkeit ergab sich ihm jedoch erst bei fortgesetztem Drucke des umgearbeiteten ersten Bandes der fünften Auflage, der daher Anfangs noch durch die Norm der Bogen (Aufl. V. †††) als dritter Nachschuß bezeichnet wurde. Diese einmal gebrauchte Norm mußte nun auch in dem ganzen Werke der sechsten Auflage beibehalten werden, was freilich einen kleinen Uebelstand gibt, jedoch zugleich mit daran erinnert, daß zwischen dem ersten Drucke der fünften und dem der sechsten Auflage zwei verbesserte Nachschüsse von jener nothwendig geworden waren.
Die Besitzer der vorigen Auflagen werden daher, nach dem, was oben über den Zweck unseres Werks gesagt worden ist, die Umbildung, Abkürzung und Erweiterung desselben zu einer neuen Auflage in der Natur der Sache gegründet finden. Eine solche Umbildung führt die Zeit selbst herbei, mit welcher das Werk, seinem Plane nach, der stets die Gegenwart umfaßt, übereinstimmen soll, und jeder Gebildete weiß, daß jetzt ein einziges Jahr reicher an historischen Erscheinungen und wissenschaftlichen Fortschritten ist, als es sonst ein Jahrzehend seyn mochte. Die Redaction war daher verpflichtet, dafür zu sorgen, daß jede neue Ausgabe sowohl von innen sich mehr ausbildete, als auch der neuesten Zeit möglichst immer angemessener würde.
Auf der andern Seite ist die Redaction aber auch billig genug, das Gefühl des Unangenehmen zu würdigen, das für Jedermann darin liegt, ein Werk eben angeschafft zu haben, von welchem man kurze Zeit nachher erfährt, daß schon wieder eine neue und viel bereicherte Ausgabe erschienen sey. Daher bestimmte sowohl dies, als überhaupt die Erwägung, daß es Pflicht sey, die Veränderungen in der Zeit und den Wissenschaften, wie sie in der jedesmaligen neuesten Auflage enthalten sind, auch den Besitzern der vorhergegangenen Ausgaben mitzutheilen, den Unternehmer zu einer Einrichtung, welche ihm allen billigen Ansprüchen, die man an ihn machen könnte, genug zu thun scheint. Er lieferte nämlich das jedesmalige Neue, das eine neue Ausgabe enthält, für die Besitzer der frühern Auflagen in besondern Supplementen nach, die er für einen sehr billigen Preis erließ. So wurde für die Besitzer der ersten, zweiten und dritten Auflage das Neue der vierten in einem starken Supplementbande gesammelt, und eben so das Neue der fünften für die Besitzer der ersten bis vierten Auflage in zwei dergleichen Supplementbänden, die, obgleich über 120 Druckbogen stark, doch nicht mehr als 2 Thlr. 16 Gr. kosten. Dasselbe geschieht jetzt für die Besitzer der fünften Auflage, denen in einem Supplementbande, der alles Neue der sechsten Auflage enthält, jede Ergänzung und Bereicherung der fünften Auflage dargeboten wird. Die Besitzer der frühern Ausgaben können auf diese Weise den neuern immer folgen, und da aus diesen vieles hat weggelassen werden müssen, was sich in den früheren befand, um Platz für das Neue zu finden, so sind sie selbst in dieser Hinsicht reicher als die Besitzer der neuesten Wage.
So viel über das Verfahren der Redaction. — Bei aller hierin bethätigten Sorgfalt aber war der verst. Herausgeber sich wohl bewußt, daß auch die sechste Auflage das Gepräge jedes Menschenwerks — Unvollkommenheit, an sich trage. Daher wird mancher Leser einzelne Artikel darin vermissen, die der Mangel an Raum ausschloß; diese sollen jedoch, sobald sie wichtig sind, nach den neuesten Hülfsmitteln bearbeitet, in die Neue Folge aufgenommen werden. Uebrigens hält sich die Verlagshandlung fortwährend für verpflichtet, Alles vorzubereiten, was zu der innern Ausbildung des Hauptwerkes im Einzelnen geschehen kann und soll. Aber eben so sehr vertraut sie auf das bilige Urtheil des Publicums, daß es dem zur Herstellunq eines solchen Werks ganz geeigneten Herausgeber, nach seinem Tode, das Zeugniß nicht versagen wird, Er habe alle ihm zu Gebot gestandene und zugänglich gewordene, so wie in dem Kreise seiner Beurtheilung liegende Hülfsmittel angewendet, um seinem Werke eine würdige und der deutschen Literatur Ehre bringende Gestalt zu geben. Wenigstens hat er sich durch den seiner Unternehmung gewordenen Beifall nie verführen lassen, in dem Eifer für die stete Vervollkommnung desselben inne zu halten; dieser Beifall ist ihm vielmehr der größte Sporn gewesen, Fleiß und Sorgfalt zu verdoppeln.
Die Dankbarkeit gebietet,, dieses Beifalls mit einiger Ausführlichkeit zu gedenken, da er zugleich eine bibliographische Merkwürdigkeit, ist, indem vielleicht seit Erfindung der Buchdruckerkunst von keinem Werke gleicher Bogenzahl in so wenigen Jahren eine solche Masse Exemplare gedruckt und abgesetzt worden, als, von dem unsrigen.
Von der ersten Auflage, welche vom Dr. Löbel begonnen wurde, waren 2000 Exempl. gedruckt worden, und zu dem Verkauf derselben 16 Jahr (1796 - 1812) erforderlich gewesen. Dagegen war der erste Druck des ersten Bandes von der zweiten Auflage, freilich nur von 1500 Exempl., da der Unternehmer vorsichtig zu Werke gehen wollte, schon vergriffen, ehe der zweite Band vollendet war. Jetzt wurden die Auflagen der folgenden Bände zwar verstärkt und die frühern Bände immer nachgeschossen; dennoch genügte keine auch noch so starke Auflage nach den gewöhnlichen Berechnungen, den Bedürfnissen des Publicums. So folgte der zweiten bald die dritte, vierte und fünfte Ausgabe, und der Absatz ist von 1812 bis jetzt stets gestiegen.
Das Conversations-Lexikon ist daher seit 27 Jahren in sechs Originalauflagen, (von welchen die fünfte dreimal gedruckt ist), in 60,000 Exemplaren vorhanden. Außerdem erscheinen davon Übersetzungen in dänischer (Kopenhagen bei Soldin), schwedischer, holländischer (Zütphen bei Thieme) und russischer Sprache. Bearbeitungen desselben in englischer und französischer Sprache werden vorbereitet. Rechnet man dazu die Nachdrucke: der erste von Schrämbl in Wien nach der ersten Auflage und gemischt mit dem Voigtschen Handwörterbuch für Geschäftsführung [Leipzig, bei Seeger; in einer neuen Auflage, von Reinhardt verbessert, bei Hammerich in Altonas], und die beiden andern von Macklot in Stuttgart: so mögen nahe an 70.000 Exemplare von diesem Werke, seit 1812 gedruckt und größtentheils auch ins Publicum gebracht worden seyn; eine Erscheinung, die gewiß außerordentlich ist und als ein merkwürdiges Zeichen unserer Zeit und des Charakters unsers Werks betrachtet werden kann ***).
Die Zeit, wo der Herausgeber und Eigenthümer des Conversations-Lexikons sich über die Nachdrucke, übrigens keineswegs ohne vollgültiges Recht dazu, ereiferte, ist vorüber. Es gelang ihm nicht, durch den billigsten Preis sein Eigenthum vor den Nachdruckern zu sichern. Der verst. König von Würtemberg autorisirte einen Nachdruck, und obgleich der jetzt regierende König dem Unternehmer ein Privilegium gegen die Wiederholung desselben ertheilte, so war dies doch bei der Unvollkommenheit der sich darauf beziehenden Gesetzgebung und der Begünstigung des Nachdruckerwesens durch das damalige würtembergische Ministerium ohne Erfolg, und der Nachdrucker durfte unter dem Vorgeben, einen Auszug des privilegirten Werks liefern zu wollen, einen zweiten Nachdruck desselben veranstalten. Dabei hat jedoch das Publicum mehr als der Eigenthümer verloren, indem diese Nachdrucke den Absatz der Originalausgabe nicht unterbrachen, wohl aber die Redaction und den Unternehmer in ihren Anstrengungen für das Werk dadurch hemmten und störten, daß sie dieselben nötigten, stets ein Auge auf die Operationen der Nachdrucker zu halten, um nicht von diesen, die blos Setzer und Drucker anzustellen brauchten, die Sorge für den Text aber ihnen überließen, überflügelt zu werden.
Das Publicum hat seitdem entschieden, und jene Freibeuter haben sich am Ende durch ihre Ungeschicklichkeit selbst gestraft, indem ihre letzte Auflage, dem Vernehmen nach, um nicht Maculatur zu werden, hat verschleudert werden müssen, während von der Originalausgabe nie genug hat gedruckt werden können.
Nach der Bemerkung eines geachteten Geschichtschreibers „würde es ganz im Geiste der trefflichen Verfassung seyn, welche Würtemberg seit 1818 seinem Könige verdankt, wenn ein kräftiger Mann in der Mitte der Stände seine Stimme gegen die Schmach des Nachdruckergewerbes erhöbe und die öffentliche Brandmarkung desselben vor einer ehrwürdigen Sammlung bemerkte, bis endlich auch im südlichen Deutschland das Geisteseigenthum des Norddeutschen ebenso durch das öffentliche Recht gesichert und geheiligt wird, wie bereits seit Jahrhunderten das Geisteseigenthum unserer süddeutschen Brüder im nördlichen Deutschland, namentlich in Sachsen und Preußen, geschützt ist."
Der Herausgeber hat sich selbst zu schützen gesucht, indem er sein Werk fortwährend zu verbessern und zu bereichern sich bemühte, so daß jeder Nachdrucker mit seinem Fabrikat ihn nie einholen konnte; dann stellte er nicht nur, wie schon bemerkt worden ist, den Preis desselben so niedrig, wie kein ähnliches im deutschen Buchhandel verkauft wird; sondern er nahm dabei auch auf alle billige Wünsche des Publikums, ohne Kosten zu scheuen, sorgfältige Rücksicht. Durch dies und noch mehr durch sein Vertrauen auf das rechtliche Gefühl seines Publicums glaubte er sich gegen den Nachdruck besser verwahrt, als durch ein kostbares Privilegium. Daher erscheint die sechste Auflage ohne Schutzbrief. Hoffentlich wird die von ihm mehrmals mit Gründen und Thatsachen unterstützte Behauptung bald allgemein anerkannt werden: Nur Sicherheit des Eigenthums beim Verlag kann den deutschen Bücherverkehr in Beziehung auf Wohlfeilheit, Tüchtigkeit und schöne Ausführung mit dem Buchhandel andrer Nationen, bei denen der Nachdruck abgeschafft ist, ins Gleichgewicht bringen.
Der nahen Erfüllung dieser Hoffnung sah er mit voller Zuversicht entgegen. Ueberhaupt vertraute er ganz der am 20sten Sept. 1819 durch den kaiserlich österreichischen Gesandten am Bundestage feierlich ausgesprochenen Versicherung ****) und war überzeugt, daß, eingedenk des Zwecks des deutschen Bundes, der für die Staaten wie für die Unterthanen einen Rechtszustand feststellt, jede deutsche Regierung dieses Werk, das in mehr als einer Hinsicht wohl ein Nationalwerk genannt werden kann, und dem der Unternehmer aufs Neue einen großen Theil seines Eigenthums und seiner Thätigkeit gewidmet hatte, gegen alle willkürliche und unbillige Ansprüche vertreten und demselben, die Bestrebungen des Herausgebers unparteiisch und ohne Leidenschaft würdigend, allen Schutz werde angedeihen lassen.
Die Verlagshandlung kann daher den Erfolg des von dem Nachdrucker, H. Wilh. Spitz in Cöln' angekündigten Neuen Conversations-Lexikons in zwölf Bänden ruhig abwarten. Wenigstens wird der halbe Probebogen, zweite Auflage, den H. Spitz zum Beweise, daß sein Conv. Lex. kein Nachdruck sey, in die Welt geschickt hat, keinen, der den Plan, und die Ausführung unseres Werkes richtig beurtheilt, nach jenem Werke lüstern machen. H. Spitz verspricht freilich 2000 Artikel mehr auf weißerem Papier und noch größerer Druckschrift, sodann führt er in den sechs Artikeln seines halben Probebogens an dreißig Flüßchen auf, die Aa heißen, gibt die Lage großer Städte bis auf die Terzen an, was noch kein verständiger Topograph bisher gethan hat, zählt ängstlich Häuser und Bewohner (deren Zahl in großen Städten jedes Jahr sich ändert), und beschreibt die schönen Umgebungen eines Orts, wie ein sentimentaler Tourist, in 20 bis 30 Zeilen; — Vorzüge, deren unser in den Hauptsachen zusammengedrängtes Werk allerdings entbehrt —: nur hat Hr. Spitz die Kleinigkeit vergessen, seinen Probebogen zweiter Auflage von einem Manne, der deutsch schreibt, corrigiren und das statist, histor. Allerlei seines Artikels über Aachen, in eine logische Ordnung bringen zu lassen. Doch mehr schon als zu viel über dieses Machwerk einer verfehlten Spekulation!
Auch ein Auszug aus dem Conv. Lex. würde wenig Glück machen. Denn sollte dieser bedeutend wohlfeiler werden, so könnte er nicht mehr als die Nomenklatur eines bloßen Wörterbuchs geben; zu einem Wörterbuche aber gehört ein Grad von Vollständigkeit, den unser Werk weder erreichen kann, noch will. Umfaßte er aber mehrere Bände, so würde er im Preise dem Ganzen so nahe kommen, daß jeder Liebhaber doch eher zum Hauptwerke greifen möchte. Denn nur durch die Stärke der Auflage des Hauptwerks und den schnellen Umsatz desselben ist es dem Unternehmer möglich geworden, einen Preis dafür zu machen, der in der Geschichte des europäischen Buchhandels und nach dem Maßstabe der jetzigen Bücherpreise in seiner Wohlfeilheit einzig ist.
Manche haben zwar ein unter der alleinigen Redaction des Hrn. Prof. Hasse in Dresden, unter dem in der Note angegebenen Titel *****) erschienenes, alphabetisch-encyklopädisches Werk als einen solchen Auszug aus dem Conv. Lex. ansehen wollen; allein es ist nach einem von dem Conv. Lex. ganz verschiedenen Plane angelegt. Es enthält nämlich blos die allgemeinen Elementar-, die Stamm- und Hauptbegriffe, oder, die ersten Wurzeln der Künste und Wissenschaften, so wie das Unentbehrlichste aus dem Umfange derselben für Jeden, der an das Wissenswürdigste in Hinsicht auf Natur und Kunst, Staat und Kirche, Wissenschaft und Sitte sich erinnern oder damit bekannt machen will. Aus diesen Gebieten sind von einzelnen Gegenständen nur die wichtigsten, zur Erläuterung der Hauptbegriffe und zur Erklärung der reichen Verzweigung der gesammten wissenschaftlichen Erkenntniß, als Beispiele und Belege ausgehoben und beschrieben.
Alles Übrige aber, worüber man Wörterbücher nachschlägt, wie Ortsnamen, Personen u. s. w., also das ganze Fach der Topographie und Biographie ist ausgeschlossen geblieben. Dafür ist jenes Werk mit einer Sammlung von 50 instructiven Kupfern und mit einem trefflichen Repertorium, welches zu einer systematisch-encyklopädischen Uebersicht aller Künste und Wissenschaften unentbehrlich ist, so wie bei jedem wichtigen Artikel mit der Angabe der besten neuern in- und ausländischen Schriften, begleitet. Auch haben sich die Verfasser der einzelnen Artikel sämmtlich genannt.
So wenig also Auszüge rathsam sind, eben so wenig würde die Herausgabe von Nachträgen zu dem Conv. Lex. dieses Werk ergänzen, weil sie in keinem Falle mit dem Plane und. der Haltung des Ganzen übereinstimmen und nichts als formlose Bruchstücke seyn könnten.
In Ansehung der äußern Einrichtung unseres Werks haben wir noch Folgendes zu bemerken. Der Titel desselben, als Conversations-Lexikon, — der, allein gebraucht, vielen Besitzern des Werks misfiel, und allerdings weder den Inhalt noch die Gesammt-Tendenz desselben gehörig bezeichnete — ist von dem Herausgeber, weil derselbe einmal allgemein bekannt war, beibehalten worden; jedoch hat die fünfte Auflage, so wie die sechste, noch den Haupttitel: „Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände" erhalten, der dem Herausgeber den Inhalt und Zweck seines Werks ziemlich genau, obgleich allerdings nicht ohne einige Anmaßung, gegen die er sich jedoch ausdrücklich verwahrte, zu bezeichnen schien.
Ueber das Format, die kleine Schrift, den fortlaufenden und nicht mit Absätzen versehenen Druck und die ungemeine Papierbenutzung hat er vielfältige Klagen hören müssen. Wollte er aber die Bändezahl von Zehn nicht überschreiten, — was er, ohne der allgemeinen Verbreitung des Werks Eintrag zu thun, sich nicht glaubte erlauben zu dürfen - und den Preis nicht bedeutend steigern — was eben so wenig räthlich schien: so konnte er bei der, Masse des Stoffs, die er dem Werke bestimmte, keine andere Einrichtungen annehmen. Auch hat ihm immer geschienen, daß, da ein Werk dieser Art eigentlich selten hinter einander gelesen, sondern nur in einzelnen Artikeln nachgesehen wird, die kleine Schrift und der enge Druck keine zu große Unbequemlichkeiten darbieten. Bei der fünften Auflage sorgte er auch für Ausgaben mit breitem Rande und auf feineren Papieren, wie dies auf der Rückseite der Schmutztitel bei jedem Bande näher zu ersehen. Bei der sechsten Auflage hat er dasselbe Verfahren beobachtet, nur daß er bei längeren Artikeln zur leichtern Uebersicht auch Abschnitte und Absätze machen und die Columnentitel darnach einrichten ließ.
Von öffentlichen Beurtheilungen sind dem Herausgeber nur zwei von Bedeutung, die in der Hallischen Literaturzeitung (von Prof. Schütz), und die in den Wiener Jahrbüchern (von Matthäus v. Collin) zu Gesicht gekommen. Er dankte in der Vorr. z. 5ten Aufl. den Verfassern für das Wohlwollen und die Nachsicht, welche sie darin für sein Werk gezeigt haben, indem er selbst nur zu sehr fühlte, wie leicht es übelwollenden oder gar hämischen Recensenten seyn würde, aus der großen Masse von Notizen, die das Werk enthält, eine Reihe irriger aufzuführen, oder unter mehr als 12,000 Artikeln, welche es in sich faßt, eine Anzahl noch schlecht redigirter zu nennen, oder endlich die Lücken, deren es, besonders nach jedesmaliger subjectiven Ansicht des Beurtheilers, sehr viele haben muß, aufzufinden und anzugeben. Wohl ließe sich für ein solches Werk ein Ideal aufstellen, das aber in der Wirklichkeit nicht auszuführen seyn möchte. Die Beurtheilungen dürften daher vielleicht immer mehr das Ganze im Auge halten müssen, als sich zu sehr mit dem Einzelnen beschäftigen.
Außer dem Hauptwerke von zehn Bänden hat der verst. Herausgeber, wie wir schon früher S. XVII bemerkten, noch eine Neue Folge desselben in zwei Bänden gegründet und die Ausführung derselben in den ersten drei Lieferungen, welche die Artikel aus dem A bis F umfassen, selbst geleitet, so daß jetzt noch fünf rückständig sind. Beide Werke bilden ein Ganzes, inwiefern sie nach derselben Grundidee den Inhalt und den Umfang der geistigen Bildung in dem geselligen Leben darstellen wollen. Allein dieses Leben ist stets beweglich und neue Gegenstände treten hervor, welche sich vor unsern Augen gestalten und unsre Aufmerksamkeit vorzüglich beschäftigen, ohne daß sie darum auf die Dauer als vollendet oder in sich abgeschlossen, in den Kreis der allgemeinen Bildung eintreten; dann gibt es aber auch wichtige und inhaltreiche Gegenstände, welche jeder Gebildete nach ihrem ganzen Umfange zu betrachten wünscht; dahin gehören z. B. staatswissenschaftliche und historisch-politische, literarische und kunsthistorische, naturwissenschaftliche und geographische Forschungen, deren Resultate das Leben der Völker unmittelbar berühren. Für diese beiden Classen von Gegenständen legte F. A. Brockhaus die Neue Folge des Conv. Lex. an. Da nämlich die zehn Bände des Hauptwerks nur das Bleibende und in sich Abgeschlossene darstellen sollen, umfassende Entwicklungen einzelner Zweige des Wissens aber nicht aufnehmen können, so sind die zwei Bände der Neuen Folge bestimmt, das Wichtigste von dem, was entsteht und sich entwickelt, also das Bewegliche, das Veränderliche in seinen interessantesten Erscheinungen aufzustellen, dann aber auch die oben bezeichneten, allgemein wichtigen Gegenstände umfassend vorzutragen. Nothwendig war es, in beider Hinsicht das Fach der Biographie zu erweitern, weil im Staat und in der Kirche, in der Kunst und in der Wissenschaft Alles zuletzt doch auf dem Wirken ausgezeichneter Menschen beruht. In einzelnen Fällen hatte der verst. Herausgeber, jedoch nur als Ausnahme, auch Artikel des alten Werks verbessert und umgearbeitet, oder dort fehlende, seitdem wieder wichtig gewordene Gegenstände darin aufgenommen, wenn die neueste Literatur und Zeitgeschichte Stoff dazu darboten. Außerdem hatte er noch, wie S. XVIII gesagt worden ist, eine besonders paginirte Abtheilung der Neuen Folge für die Darstellung der wichtigsten Lehren und Ansichten der katholischen Kirche, von einem katholischen Gelehrten bearbeitet, bestimmt, um dem Vorwurfe der Einseitigkeit bei einem Werke zu begegnen, das sich die Allgemeine Real-Encyklopädie nennt. Die Neue Folge verhält sich hiernach zu dem Hauptwerke, wie die fortgeführte und erweiterte Darstellung gewisser Hauptcapitel in einem Handbuche zu der allgemeinen Andeutung derselben in einem Grundrisse. Man vergleiche in dieser Hinsicht die verschiedenen Classen der Artikel der Neuen Folge: Biographische Artikel von ausgezeichneten Männern, als Regenten, Staatsmänner, Gelehrte, Künstler, Kaufleute, Fabrikanten und denkwürdige Menschen überhaupt, [...] Umfassende Darstellungen wichtiger, historisch-statistischer Gegenstände, soweit die Akten darüber zugänglich sind, [...]; ferner: ausführliche, die neueste Literatur betreffende Artikel, [...]; dann die neuesten Veränderungen in der Handelswelt, [...].
Uebrigens hat der verst. Herausgeber auch bei der Neuen Folge in Ansehung des Raum sparenden Drucks, der Bogenzahl und des Preises dieselben Grundsätze befolgt, wie bei dem Hauptwerke. Die Neue Folge wird nämlich in zwei Bänden, vier Abteilungen oder acht Lieferungen 200 Bogen, statt der versprochenen 140, ohne Preiserhöhung enthalten. Allein die Herstellung derselben, und die Ausführung des Ganzen kann nicht so schnell bewirkt werden, weil die meisten Artikel Originalaufsätze sind oder auf ungedruckten und authentischen Mittheilungen beruhen, welche nur mit einem beträchtlichen Aufwande von Zeit, Kosten und Mühe erlangt werden können. Das Publicum hat auch die Neue Folge mit Beifall aufgenommen, indem in der kurzen Zeit von zwei Jahren bereits 20,000 Exemplare davon verkauft worden sind, und ein unbefangener Beurtheiler der ersten drei Lieferungen derselben im Hesperus Nr. 71, 137, 139 u. 140 d. J. 1823, hat der Idee dieser Fortsetzung und Erweiterung gewisser Fächer des Hauptwerks und ihrer Ausführung im Ganzen, wie im Einzelnen, Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ausführlicher über diese Neue Folge werden wir uns nach Beendigung derselben aussprechen.
Durch die gemachten Mitteilungen glauben wir unsere Leser auf den richtigen Standpunkt zur Beurtheilung unsers Werks gestellt zu haben, sowohl was das Hauptwerk in zehn Bänden und sechs Auflagen, mit Einschluß der Supplementbande für die Besitzer der früheren Ausgaben, als auch was die zur Fortführung und Erweiterung des Hauptwerks bestimmte Neue Folge in zwei Bänden betrifft. Es bleibt uns nur noch übrig, allen denen die durch Rath und That den verstorbenen Herausgeber dabei unterstützt und sein Unternehmen so wohlwollend befördert haben, dafür unsern verbindlichsten Dank abzustatten. Möge dieses Wohlwollen auch auf die jetzigen Besitzer der unterzeichneten Verlagshandlung übergehen! Sie werden ihrerseits Alles thun, um das Vertrauen des Publicums zu verdienen. Lehre und Vorbild hat ihnen der eigentliche Urheber des Werkes hinterlassen.
Leipzig, im December 1823.
Die Verlagsbuchhandlung des Conversations-Lexikons:
F. A. Brockhaus
*) Dieses Literarische Conversations-Blatt hat sich, aller Anfeindungen ungeachtet, seine Fortdauer gesichert, und der verst. Herausgeber erlebte noch die Genugthuung, zu sehen, daß es eines der gelesensten und geschätztesten deutschen Blätter wurde.
**) Zu den für die sechste Auflage neu abgefaßten Artikeln, die in der fünften entweder zu dürftig, oder nach älteren Hülfsmitteln, oder nach einem, dem Conv. Lex. fremden Gesichtspunkte bearbeitet waren, gehören [...]
***) Die Pränumerantenlisten, welche dem fünften und dem zehnten Bande der zweiten, dritten und vierten Auflage, und dem zehnten Bande des ersten und zweiten Drucks der fünften Auflage (da man sie bei dem dritten Drucke und bei der sechsten Auflage noch einmal mitzutheilen für unnütz gehalten, weil sie ganz unvollständig geworden) vorgedruckt sind, weisen allein bis Ende Februar 1820 über 33,000 Pränumeranten nach.
****) Die gegen den Misbrauch der Presse zu ergreifenden einstweiligen Maßregeln sollen keineswegs den Zweck haben, die Thätigkeit nützlicher und achtungswerther Schriftsteller zu hemmen, den natürlichen Fortschritten des menschlichen Geistes Fesseln anzulegen oder Mittheilungen und Belehrungen irgend einer Art, so lange sie nur innerhalb der Grenzen bleiben, die noch keine bisher vorhandene Gesetzgebung zu überschreiten erlaubt hat, zu verhindern.
Präsidialvortrag vom 20sten September 1819
*****) Deutsche Taschen-Encyklopödie, ober Handbibliothek des Wissenswürdigsten in Hinsicht auf Natur und Kunst, Staat und Kirche, Wissenschaft und Sitte. In alphabetischer Ordnung. Vier Theile mit 50 Kupfern, 1816 - 1820. Leipzig, bei Brockhaus. Preis 3 Thlr."
http://books.google.com/books?id=sTFCAAAAcAAJ&pg=PR1
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